Bettina Schünemann
Bettina Schünemann
GROUND; GROUND 1, GOUND 3 Sie schreibt zu ihrer Arbeit:
„Mit der Arbeit GROUND wird ein Teil der Architektur des Turmes der Stadtkirche zu Hersfeld in Beziehung gesetzt mit der Architektur des Kapitelsaals des ehemaligen Benediktinerklosters in Hersfeld. Beide Orte stehen in jahrhundertelanger bewegter Beziehung zueinander.
Das Innenmaß des Turm-Grundrisses beträgt 6 x 6 Meter. Der Boden ist mit roten Sandsteinplatten ausgelegt, die in ihrer Oberfläche Spuren der Jahre aufweisen.
Die Arbeit besteht aus einer Frottage auf dünnem Nesselstoff, die die gesamte Größe und Struktur des Bodens aufnimmt. Der sonst feste und unverrückbare Boden der Stadtkirche wird so mobil und flexibel und kann so im Kapitelsaal in seinen Ausmaßen wirken. Gewollt ist eine Störung, bzw. Irritation der Laufwege. Wichtig ist mir dabei der Maßstab 1:1 des Grundrisses – konfrontiert mit der realen Größe des Kapitelsaales – und die Oberflächenstruktur der abgeriebenen Steinplatten.
Mehrere Gedankengänge lassen sich da anknüpfen: „Haben wir festen Boden unter den Füßen? Lässt sich der feste Boden gedanklich mit (ins Leben) nehmen? Wer beansprucht (diesen) Boden für sich?“
Mit dieser Arbeit nähert sich die Künstlerin ihrer sonstigen künstlerischen Arbeit mit Stadtplänen und Landkarten auf neue Weise an.